Charta für Polarity®

Standards für Polarity-Lehrpersonen

Diese Standards basieren auf der Methodenidentifikation der OdA KT. Um diese Standards verständlicher zu machen, haben wir einige Teile davon in diesen Text integriert.

Zugang zur vollständigen Methodenidentifikation über folgenden Link: 
https://www.oda-kt.ch/fileadmin/user_upload/pdf/D/METID/METID_Polarity_De_Vs_20160902.pdf

Der Schlüssel für eine qualitativ hochwertige Therapiemethode – wie es Polarity in der Schweiz und in zahlreichen anderen Ländern ist – ist ein erstklassiges Niveau in Bezug auf das Mentorat und das Unterrichten der künftigen Lehrpersonen.

Dementsprechend müssen Polarity-Lehrpersonen die Inhalte ihres Unterrichts auch selber leben und verkörpern und über eine grosse Klarheit bezüglich ihrer Verantwortung verfügen. Die Kompetenz einer Polarity-Lehrperson setzt sich zusammen aus der Persönlichkeit und einer Haltung des Respekts gegenüber der Lebensenergie, sowie den Fähigkeiten zum Leadership und einer entsprechenden Methodik und Didaktik. So sollen besonders dazu ausgebildete Lehrpersonen aus dem Polarity-Feld die Kandidaten[1]auf deren Weg zu persönlicher Meisterschaft begleiten und unterrichten.

Richard Heckler, ein direkter Schüler von Dr. Randolph Stone, hat ein spezifisches 12-tägiges Leadership-Training für angehende Lehrkräfte und Leader im Feld der Heilkünste entwickelt. Mit diesem Ansatz hat er einen Standard in Bezug auf ein hervorragendes Niveau von Lehrpersonen gesetzt. Richard Heckler’s Meinung, dass niemand so tiefgehende Methoden wie Polarity unterrichten sollte, ohne selber einen intensiven Ausbildungsweg als Lehrkraft gegangen zu sein, stimmt mit der Haltung der Schweizer Charta für Polarity überein. Selbsternannte Lehrpersonen erfüllen die grundlegenden Voraussetzungen für ein hohes Unterrichtsniveau nicht.

Verkörpertes, lebendiges Unterrichten und Lernen sind eine Kunst, die weit über das blosse Vermitteln von theoretischen Fächern hinausgeht. Damit dieser Standard erreicht wird, müssen Kandidaten, die sich auf das Unterrichten von Polarity vorbereiten, einen Weg des Lernens und der Entwicklung durchlaufen – unter der Begleitung von erfahrenen Lehrpersonen in diesem Bereich. Nach dem Erlangen des Polarity-Diploms besteht die erste Phase im regelmässigen Assistieren von Ausbildungskursen. In einer zweiten Phase wird während des weiteren Assistierens mehr Verantwortung übernommen. Daran schliesst die Mentorats­phase an, in welcher die Kandidaten beginnen, Teile des Ausbildungsprogramms selbst zu unterrichten. Dieses Vorgehen ermöglicht es, die Qualität des Polarity-Unterrichts auf hohem Niveau zu garantieren – eines der grundlegenden Ziele der Schweizer Charta für Polarity.

Schulen, die Polaritykurse und -ausbildungen auf dem Qualitätsniveau des Markenzeichens Polarity anbieten, sollen ausschliesslich Lehrpersonen anstellen, welche die Standards der Schweizer Charta für Polarity für die Polarity-Lehrerschaft erfüllen. In der Regel erfordert ein solcher Entwicklungsweg mindestens fünf Jahre Engagement und Investition in das Erlernen und Integrieren der Kernstücke des lebendigen und verkörperten Unterrichtens.

Nachstehend sind

A. die Grundvoraussetzungen für das Unterrichten sowie

B. die Unterrichtsstandards aufgelistet.

Die Erfüllung dieser Kriterien, gekoppelt mit dem damit einhergehenden Wachstum der Persönlichkeit während der Mentoratsphase, soll gewährleisten, dass Polarity über ein hohes Qualitätsniveau sowohl in der Gegenwart wie auch in Zukunft verfügt.

A. Grundvoraussetzungen für das Unterrichten

1. Die Schlüsselprinzipien verkörpern und an die Auszubildenden weitergeben

Dies bildet die Grundlage für jedes Niveau von Polarity-Unterricht.

Tiefes Verständnis der Prinzipien der Polaritäten, der Geschichte und der Philosophien, auf welchen Polarity beruht.

Grundprinzipen wie z.B.:

• Drei Gunas
• Fünf Elemente
• Ovale Felder
• Chakras
• Zyklen von Involution/Evolution
• Abstieg der Energie in Materie
• Wie oben, so unten
• Heilige Geometrie
• Energetische Anatomie.

Die Kandidaten werden eingeladen, ihre persönliche Integration dieser Prinzipien selber zu evaluieren: Welches sind ihre Stärken und Herausforderungen in Bezug auf das Verkörpern dieser Prinzipien (Selbstkompetenz)?

Zudem wird von ihnen erwartet, dass sie sich durch einen Mentor begleiten lassen, dass sie Supervision in Anspruch nehmen und Intervision praktizieren.

2. Pädagogische Erfahrung und persönliche Ausbildung im Rahmen von verschiedenen Interessenfeldern und Gruppen

Auflistung der Fähigkeiten, Berufserfahrungen, Ausbildungen, Stärken, etc., die der Kandidat für die neue gewünschte pädagogische Rolle innerhalb des Polarity-Feldes mitbringt.

Kriterien für die Begutachtung:

• Bereits vorhandene Erfahrung als Lehrperson innerhalb oder ausserhalb des Polarity-Feldes.
• Weitere vorhandene Ressourcen.
• Was ist die Motivation, um mit dem Unterrichten von Polarity beginnen zu wollen?
• Was ist die Vision hinter dem Wunsch, innerhalb dieses Feldes zu unterrichten?

3. Lernplan

Um seine Anerkennung als Polarity-Lehrperson zu erhalten, muss jeder Kandidat einen persönlichen Lernplan als Mentorierter mit folgendem Inhalt erarbeiten:

- Namen der erfahrenen Polarity-Lehrpersonen, bei welchen sich der Kandidat ausgebildet hat;
- Planung der Mentoratsphase (Assistenz, Supervision, Co-Unterricht, Unterricht).

B. Standards

1. Standards für «Polarity-Presenters»

Durchführung von Gruppeneinführungen in Polarity (Abende, Tage, Messen, Tagungen, Vorträge oder Seminare) (Niveau: CPP - Certified Polarity Presenter).

• Der Kandidat muss über integrierte Kenntnisse von Polarity verfügen (siehe A. Voraussetzungen für das Unterrichten).
• «Advanced Level»[2].
• Zwei Jahre Polarity-Praxis.
• Persönliche Assistenz während zwei Einführungen mit einer erfahrenen Polarity-Lehrperson.
• Eigener Unterricht eines Ausbildungsteils während einer dieser zwei Einführungen.
• Durch eine erfahrene Polarity-Lehrperson erhaltene Anleitung zur Durchführung einer Einführung (Gruppendynamik, Inhalt, Ziel).
• Fähigkeiten und Kenntnisse, die von der Polarity Charta bei den Kandidaten vorausgesetzt werden: Präsenz, energetische Grenzen; Wissen und Fähigkeit, mit Menschen in Beziehung zu treten (verbaler / nichtverbaler Rapport, Selbstregulierung im Fall von Kritik, innere Arbeit, Selbstreflektion, Wahrung der Neutralität, Nähe und Distanz, Pacing und Leading, Macht und Ohnmacht); Wissen um die Präsentation von Inhalten (Didaktik, sich selber sein; wesentliche Kompetenzen: Selbstkompetenz, soziale Kompetenzen, fachliche Kompetenzen, Energie, Treffen von Entscheidungen und Übernahme von Verantwortung). Ein Mentor muss das aktuelle Vorhandensein eines angemessenen Niveaus dieser Fähigkeiten und Kenntnisse bestätigen.

2. Standards für Lehrpersonen

2.1. Unterrichten des «Basic Levels»[3] (CPE 1 - Certified Polarity Educator 1)

• Eine Assistenz während einer ganzen Polarity-Ausbildung (Basic + Advanced[4]).
• Mindestens neun Tage Co-Unterricht im «Basic Level».
• Erhalt von Supervision und Mentorat während dieses Entwicklungsprozesses durch einen bestimmten Mentor (siehe A.3: Lernplan).
• Zusätzliche Fähigkeiten als Lehrperson in mindestens einem Bereich, die im Rahmen eines spezifischen zwei- bis dreitägigen Kurses erlernt wurden (Gruppen­dynamik, Meta-Fähigkeiten, Charakterstrukturen, Emotionen, Umgang mit Druck, Projekt­ionen, Fragen der Übertragung, Didaktik, Fähigkeit, das Lernen der Studierenden positiv zu unterstützen, etc.).
• Grundwissen und -fähigkeiten in der Ausübung von Supervision (absolvierter Basiskurs in Supervision).
• Drei Jahre Ausübung von Polarity (Privatpraxis oder Anwendung der entsprechenden Prinzipien und Fähigkeiten in verschiedenen beruflichen Bereichen).

2.2. Unterrichten eines ganzen «Advanced Levels» oder von gewissen Teilen des «Advanced Level»-Programms (CPE 2 - Certified Polarity Educator 2)

• Eine Assistenz während einer ganzen Polarity-Ausbildung absolviert haben.
• Mindestens zwanzig Tage gemeinsamen Unterrichtens auf dem «Advanced Level» mit einer erfahrenen Lehrperson.
• Unterrichten von mindestens einem ganzen «Basic Level».
• Inanspruchnahme einer erweiterten Supervision bezogen auf das Unterrichten des «Advanced Levels».
• Zusätzliche Fähigkeiten als Lehrperson in mindestens zwei oder drei Bereichen, die im Rahmen von spezifischen zwei- bis dreitägigen Kurses erlernt wurden (Gruppen­dynamik, Meta-Fähigkeiten, Charakterstrukturen, Emotionen, Umgang mit Druck, Projekt­ionen, Fragen der Übertragung, Didaktik, Fähigkeit, das Lernen der Studierenden positiv zu unterstützen, etc.).
• Fortgeschrittene Kompetenzen in der Ausübung von Supervision (absolvierte Grundausbildung in Supervision + zwei Jahre Ausübung von Supervision).
• Fünf Jahre berufliche Ausübung von Polarity (Privatpraxis oder Anwendung der ent­sprechenden Prinzipien und Fähigkeiten in verschiedenen beruflichen Bereichen).

3. Standards für Supervisoren

Für die Anerkennung der Charta als Polarity-Supervisor müssen folgende Voraussetzungen erfüllt sein:

• Fünf Jahre berufliche Ausübung von Polarity.
• Ausbildung in einer weiteren Therapiemethode oder in einem anderen Beruf, in welchem Kompetenzen im Bereich der Supervision erforderlich sind.
• Absolvierte 20-stündige Grundausbildung in Supervision. Empfehlenswert ist eine Ausbildung, die von zwei Lehrpersonen, wenn möglich aus zwei verschiedenen beruflichen Sparten, geleitet wird, mit spezifischen Inputs zu wichtigen Aspekten der Supervision. Diese Lehrpersonen sollen entweder über ein Diplom in Supervision verfügen oder ein International Polarity Elder sein (d.h. mit 20 oder mehr Jahren Erfahrung im Unterrichten von Polarity) und die Schweizer Charta für Polarity unterstützen.
• Die Polarity-Ausbildung des Kandidaten muss an einer durch die Schweizer Charta für Polarity anerkannten Schule absolviert worden sein (Mitglied der Schweizer Charta oder internationale Partnerschule der Charta).
• Annahme der Kandidatur durch ein Ethikkomitee der Charta.

4. Standards für den Unterricht von Interessengruppen

• Erfüllen der Grundvoraussetzungen (Punkt A).
• Erfüllen der Standards für die «Polarity-Presenters» (Punkt B.1).
• gezielte Supervision im Bereich des spezifischen Unterrichtens einer gewissen Interessengruppe.
• Übergabe eines Dokuments, welches die eigene Anwendung der Prinzipien innerhalb des gegebenen Feldes der Interessengruppe dokumentiert.

5. Standards für Experten

5.1  Berufsausbildung

• Absolvierte Polarity-Ausbildung.
• Grundausbildung Supervision.
• Acht Jahre professionelle Praxis als Polarity-TherapeutIn.

5.2  Wichtige Fähigkeiten / Kompetenzen / Werkzeuge

• Fähigkeit, verstärkende Feedbacks zu geben
• Fähigkeit, Dinge aus der Meta-Perspektive zu betrachten
• Hoher Grad an Neutralität und Resilienz
• Präsenz
• Fähigkeit, Feedbacks gemäss der Polarity-Terminologie zu geben
• Fähigkeit, die primären und sekundären Bedürfnisse eines Klienten wahrzunehmen
• Fähigkeit, den Aufbau und die Schlüsselmomente von Prozessen wahrzunehmen.

Vorgehen für die Anerkennung durch die Schweizer Charta für Polarity

Wir betrachten Weiterbildung als eine persönliche ethische Verantwortung für die Lehrpersonen auf jeder Ebene des Unterrichts. Deshalb hat der Kandidat eine Aufstellung der absolvierten Weiterbildungen vorzulegen.

In Ausnahmefällen besteht die Möglichkeit einer Patenschaft durch das Komitee der Charta, das für die Standards bezüglich des Unterrichtens und für das Anerkennungsverfahren zuständig ist.

Kandidaten, welche die obengenannten Voraussetzungen erfüllen, können Ihren Antrag einreichen, um von der Charta in der Schweiz als Polarity Presenter / Lehrer/In / SupervisorIn / Experte/Expertin anerkannt zu werden. Dem Antrag muss eine schriftliche Empfehlung von mindestens einem Mentor/einer Mentorin (erfahrene Polarity-Lehrperson ausserhalb des Komitees) beigelegt werden.

Der grösste Teil der Polarity-Ausbildung muss in persona absolviert worden sein.

Bern, 16.07.2018 (Aufdatierung Version 2016)


[1]Aus Gründen der Lesbarkeit werden gewisse personenbezogene Bezeichnungen nur in männlicher Form angeführt, beziehen sie sich jedoch auf Frauen und Männer in gleicher Weise.
[2]«Advanced Level»: Vertiefte Kenntnisse des Polarity-Modells, die fünf Säulen, praktisches Üben mit Supervision, Integration von Theorie und Praxis, Prozessarbeit ausgerichtet auf die Polarity-Prinzipien, energetische Anatomie und Physiologie.
[3]«Basic Level»: Grundlegende Theorie von Polarity und ihre Anwendungen (Körperarbeit, Kommunikation, Ernährung, Übungen und Achtsamkeit).
[4]«Advanced Level»: Vertiefte Kenntnisse des Polarity-Modells, die fünf Säulen, praktisches Üben mit Supervision, Integration von Theorie und Praxis, Prozessarbeit ausgerichtet auf die Polarity-Prinzipien, energetische Anatomie und Physiologie.

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